Das schlimmste Leid westlicher Menschen ist es, als Kinder keine Liebe zu bekommen. - John Steinbeck
Kennst du jemanden, der ...
• emotional unnahbar ist?
• als gefühllos, gleichgültig oder unsensible gilt?
• Intimität und Nähe vermeidet?
• mit Nähe nicht umgehen kann?
• Nähe vortäuscht, die sich jedoch für andere falsch und aufgesetzt anfühlt?
• Bekannte aber keine echte Freunde hat?
Oder hast du eines oder mehrere dieser Symptome?
Falls ja, dann gibt es jetzt gute Nachrichten
Denn bei emotionaler Unnahbarkeit handelt es sich NICHT um ein charakterliches Defizit.
Es ist die Folge von Kindheitstrauma – und damit heilbar.
Ursache Kindheitstrauma
Kindheitstrauma entsteht unter anderem durch emotionale Vernachlässigung und emotionalen Missbrauch.
Man muss also nicht im Krieg groß geworden, als Waisenkind aufgewachsen oder regelmäßig von seinen Fürsorgern körperlich gezüchtigt worden sein, um traumatisiert zu werden und psychische Verletzungen davonzutragen
Wenn Eltern nicht in der Lage sind, die emotionalen Grundbedürfnisse eines Kindes nach Liebe, Geborgenheit, Zuneigung, Anerkennung und Bonding (Herstellung einer emotionalen Verbindung) zu stillen, dann nimmt das Kind Schaden.
J E D E S K I N D.
Sehr oft waren die Eltern von emotional unnahbaren Menschen ebenfalls psychisch verwundet und konnten deshalb ihr Kind emotional nicht ausreichend versorgen.
Innere Welt in Schieflage
Emotional unnahbare Menschen, sind Erwachsene, die in der entscheidenten Prägungsphase zwischen Geburt und dem 6. Lebensjahr, nicht gelernt haben, eine tiefe emotionale Beziehung zu einem Menschen einzugehen.
Zum Beispiel weil ihnen die Erfahrung einer innigen, vertrauten und liebenden Mutter-Kind-Beziehung fehlte.
In der Psychologie spricht man in diesem Fall von Bindungstrauma.
Oder weil die innige Eltern-Kind-Beziehung, die sie erlebt haben, nicht auf bedingungsloser, fürsorglicher Liebe basierte, sondern auf emotionalem Missbrauch.
Dadurch gerät die innere Welt des heranwachsenden Menschen in Schieflage.
Emotionale Unnahbarkeit als Selbstschutz
Angst vor (erneuter) Ablehnung, fehlende Erfahrung im Führen von liebevollen Beziehungen oder Anpassung ans Alleinsein machen einen Menschen für andere unnahbar.
Wächst man mit wenig menschlicher Wärme und Liebe auf, oder ist die Zuneigung an Bedingungen geknüpft oder kommt von einer emotional bedürftigen Person, dann lernt man früh ohne Liebe zu leben.
Es ist ein Selbstschutz, der einst nützlich war, um seelisch zu überleben.
Ist man Erwachsen, braucht man diesen Selbstschutz nicht mehr.
Doch solange man ihn aufrecht erhält, bleibt man unnahbar.
Das Symptom "Unnahbarkeit" kommt selten allein
Weitere Folgen des frühkindlichen Dilemmas sind:
1. Symptome auf persönlicher Ebene
• Übermäßige Angstgefühle
• Übermäßige Schuld- und Schamgefühle
• Verzerrte Wahrnehmung der Realität
• Schwierigkeiten, die eigenen Gefühle wahrzunehmen und auszudrücken
• Negative, selbstlimitierende Glaubenssätze und Denkmuster
• Selbstentfremdung durch Abspaltung von Wesenszügen
• Verlust der Verbindung zum Wahren Ich
2. Symptome auf beziehungs- und sozialer Ebene
• Geringe Fähigkeit für echtes Mitgefühl für anderen Menschen
• Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Menschen (Vertrauen , harmonische Beziehung)
• Man fühlt sich „merkwürdig“ oder „falsch“ im Umgang mit anderen
• Man zieht Einsamkeit der Gesellschaft anderer Menschen vor
• Man wirkt distanziert, arrogant und kalt (was man tatsächlich ist)
Wie fühlen emotional unnahbare Menschen?
So beschreiben emotional unnahbare Menschen ihre Empfindungen im Umgang mit anderen Menschen:
„Aus irgendeinem Grund fällt es mir schwer, Liebe für jemanden zu empfinden oder eine tiefe emotionale Beziehung zu einem Menschen einzugehen.
Ich hatte nie eine Liebesbeziehung, weil mir Intimität und Zärtlichkeit Unbehagen bereitet. Ich kann es mir nicht erklären, aber ich fühle mich nie zu einem anderen Menschen hingezogen.
Ich empfinde weder Liebe noch Mitgefühl."
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„Ich bin unfähig eine tiefe Beziehung mit einem Menschen zu führen. Ich fühle mich so kalt in der Nähe von anderen Menschen.
Selbst wenn ich jemanden Trost spende, fühlt es sich falsch und unecht an. Zumindest für mich.
Ich weiß nicht, ob das normal ist.“
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„Ich fühle mich bedroht und unsicher, wenn ich mit anderen Menschen zu tun habe. Wenn beispielsweise ein Kollege sich mit mir unterhalten und den sozialen Kontakt vertiefen möchte, fühle ich mich fortwährend gezwungen mich „normal“ und „interessant“ zu geben.
Ich kann mich bis zu einem gewissen Grad einem anderen Menschen öffnen, aber wenn eine gewisse Distanz nicht aufrecht erhalten bleibt, dann fühle ich mich sehr unwohl.
In einer Gruppe fühle ich mich besonders beklommen, weil ich ständig Angst habe mich zu blamieren.“
Umgang mit emotional unnahbaren Menschen
1. Emotional unnahbare Partner
Du fühlst dich zu einem emotional unnahbaren Menschen hingezogen?
Du hast einen unnahbaren Lebenspartner?
Dann wurdest du mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls in deiner Kindheit negativ geprägt.
Wer als Kind nicht bedingungslos geliebt wurde und sich deshalb tief im Inneren für klein, unwichtig oder nicht liebenswert hält, der fühlt sich unweigerlich von Menschen angezogen, die diese Gefühle bestätigen.
Zum Glück nur solang, bis die selbstabwertenden Glaubenssätze aufgelöst sind und man sich von der falschen Identität gelöst hat.
Veränder dich selbst!
Hier ist der SelbsthilfeHeld IN DIR gefordert.
Man kann andere Menschen nicht verändern.
Man kann nur sich selbst verändern.
Tut man es, hört man auf, sich von unnahbaren Menschen angezogen zu fühlen oder anzuziehen.
2. Emotional unnahbare Mitmenschen
Du hast anderweitig mit emotional unnahbaren Menschen zu tun?
Beruflich? Im erweiterten Familienkreis? Im Freundeskreis?
Man pflegt den Umgang am besten aus einer Position des Verständnisses und Mitgefühls. Ohne jegliche Bekehrungsabsichten oder Erwartungen, dass sich der Mensch ändert.
Emotional unnahbare Menschen wissen nicht, dass sie psychisch verletzt wurden und sie wissen nicht, was sie dagegen tun sollen.
Warum Hilfeleistung nicht funktioniert
Unnahbare Menschen auf ihre Wunden hinzuweisen ist keine gute Idee.
Denn sie sind weder für Kritik noch für gutgemeinte Ratschläge zu haben.
Warum?
Weil Ratschläge und Kritik genau in jenen Wunden bohren, die Menschen einst unnahbar gemacht haben:
Zuviel Kritik, zuviel Ablehnung oder Vernachlässigung gepaart mit fehlender Liebe, fehlender Zuwendung und fehlendem Mitgefühl.
Akzeptanz und Gelassenheit
Unnahbare Menschen müssen von selbst darauf kommen, dass ihr Verhalten möglicherweise nicht länger ihrem eigenen höchsten Wohl dient.
Nur daraus erwachsen der Wunsch und die Bereitschaft zur Veränderung.
Ich bin emotional unnahbar. Was kann ich tun?
Wenn du selbst als emotional unnahbar bezeichnet wurdest oder einige der oben genannten Symptome hast, dann liegt es an deiner kindlichen Prägung und nicht an dir.
Womöglich war deine Familie dysfunktional und du hattest Eltern, die selbst tiefe emotionale Wunden in sich trugen.
Daher konnten sie dir nicht die Geborgenheit, Liebe und Fürsorge geben konnten, die du gebraucht hättest.
Wenn du UNSICHER bist …
...dann mache den Selbsttest „Wurde ich negativ geprägt?“
➡ Zum Selbsttest "Negative Prägung - Bin ich betroffen?" HIER KLICKEN>>
Oder lies einen der Artikel zu den Ursachen für Kindheitstrauma und negative Prägung.
Wenn du dir SICHER bist,
... dass du negativ geprägt wurdest, dann tu das, was SelbsthilfeHelden tun:
Bringe deine innere Welt in Ordnung.
Tiefe, innige Beziehungen zählen zu dem Besten, was das Leben zu bieten hat.
Emotionale Unnahbarkeit ist keine Charaktereigenschaft.
Es ist ein Symptom, das sich auflöst, wenn die Ursachen (= negative Prägung in Form von seelische Wunden, blockierte Emotionen und nicht länger dienliche Denk- und Verhaltensmuster) beseitigt werden.
Deine Kris
Genug von Sucht & Frust?
Dann raus aus negativer Prägung
... und rein in die Selbstliebe!
Manchmal ist das Leben wie im Märchen.
Der Frosch im Spiegel muss erst geküsst werden,
bevor er sich verwandeln kann.
Deine Gedanken sind wichtig
Hallo, ich bin Kris Wiegand - Selbsthilfe-Coach, Gründerin von SelbsthilfeHelden und Autorin des Artikels.
Hat dir der Beitrag weitergeholfen? Hast du Fragen oder Anregungen? Dann schreibe einen Kommentar.
Deine Gedanken helfen auch anderen.
Deine Kris
PS: Wenn du anonym bleiben möchtest, gib nur deinen Vornamen oder einen Künstlernamen ein.
Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht und du brauchst natürlich auch keine Webseite anzugeben, wenn du keine hast. 🙂
Ich weiß jetzt nicht, ob das bei mir zutrifft, aber aufgrund der Symptome fühle ich mich durchaus gespiegelt. Ich finde andere Menschen zwar sympathisch und habe sie gerne, empfinde aber keine tiefere Verbundenheit zu ihnen. Inzwischen ist das sogar bei meiner Familie der Fall, was macht, das ich mich unmenschlich fühle. Auch habe ich diese zwischenmenschlichen Gefühle wie Mitgefühl komplett verloren – Früher hatte ich durchaus viel davon.
Von meiner Familie habe ich immer viel Zuneigung bekommen und ich weiß auch, dass meine Mutter mich überaus liebt. In der frühen Kindheitsphase wüsste ich also nicht, was dies ausgelöst haben könnte. Außer es gibt da etwas, was ich verdrängt habe. Aber das glaube ich nicht.
In meiner späteren Kindheit gibt es jedoch einige Dinge. Soweit ich denken kann, hatte ich in der Schule nie Freunde. und wurde kollektiv gemobbt und ausgegrenzt. Hatte vor allem mit meinem ADHS zu tun. Anfangs habe ich mich noch danach gesehnt, dass es anders wird, mit der Zeit habe ich mich jedoch an die Soziale Isolation angepasst. Ich habe mich so gefühlt quasi – Ich bin hier und die Menschheit ist dort, ich gehöre nicht dazu, weil Ichs nicht wert bin, dazuzugehören, man kann mich nicht mögen, so wie ich bin. Aber habe andererseits auch keinen Elan verspürt, aus meiner Komfortzone heraus zu gehen und daran was zu ändern. Hab so quasi damit leben gerlernt und mich einfach immer mehr in meine eigene Welt zurückgezogen – Als ADHSler war dazu ja ohnehin prädestiniert. Mit der Zeit habe ich dann sogar angefangen in meinen Tagträumen gelegentlich innere Dialoge zu führen, mit Personen, die nicht da waren und mit denen ich gerne befreundet gewesen wäre. Später, so mit 17 habe ich dann irgendwann Anschluss gefunden, hatte gute Kollegen, aber nach wie vor keine echten Freunde. Ich hatte es nicht geschafft, das sowohl ich, als auch diese Menschen sich zu mir stärker verbunden fühlen, als eine oberflächliche Kollegschaft. Auch bei dein Frauen hat es bei mir oft nicht geklappt, zumindest nicht, bei denen die ich wirklich in meinem Leben haben wollte. Liebeskummer war ist mir ein sehr bekanntes Gefühl.
Als Nebeneffekt von dem Ganzen hatte ich mehrmals andere psychische Probleme, wie kleine Phasen der Depression und seit etwa 12 Jahren eine starke Zwangserkrankung.
Hi Felix,
vielen Dank für das Teilen deiner Geschichte und deiner Gedanken.
Die Prägung der fundamentalen Denkstrukturen findet in den ersten 7 Jahren nach der Geburt statt. Insofern würde ich dort nach den Ursachen suchen.
Wenig bekannt ist, dass ein Kind stark negativ geprägt wird, wenn es für einen seiner Fürsorger als Ersatzpartner herangezogen wird. Das kann dann der Fall sein, wenn der Fürsorger alleinerziehend ist oder die Beziehung der Eltern disharmonisch ist und es einem der beiden Partner an Liebe mangelt.
Als Kind hat man dann das Gefühl von dem betreffenden Elternteil geliebt zu werden, aber in einem Maß, das sich ungut anfühlt.
Das ist auch eine Form von emotionalem Missbrauch. Denn Kinder sind nicht dazu da, die emotionalen Bedürfnisse seiner Eltern zu befriedigen.
Bei Betroffenen führt das verständlicherweise zu großer Verwirrung. Sie spüren, dass sie von dem benutzenden Elternteil über alles geliebt werden während sie gleichzeitig eine ablehnende oder undankbare Haltung in sich selbst wahrnehmen. Weil der Missbrauch zu subtil ist und für Kinder nicht zu durchschauen fühlen sie sich dann schlecht und schuldig und entwickeln zwiespältige bis ablehnende Gefühle dem anderen Geschlecht gegenüber.
Ob das bei dir zutrifft, müsstest du mal sacken lassen. Wenn man den Finger an der richtigen Stelle hat, spürt man es zweifelsfrei.
Heilend ist bereits der Umstand, die Ursachen zu kennen und sich dann auf den Weg zu machen, seine Denkmuster bewusst zu verändern.
Findet man die Ursache nicht, kann man sich auch dahingehend behelfen, dass man darüber nachdenkt, wie man gerne sein möchte und was für eine Art Leben und was für Beziehungen man gerne führen würde. Dann gibt man das Steuer an seine innere Führung und Intention und lässt sich zu den notwendigen Schritten lenken.
Die will man dann auch tatsächlich machen. 🙂
Dann geht es bergauf.
LG, Kris
Wenn das so einfach wäre, seinen Glauben und seine Überzeugungen zu verändern, gäbe es all diese Probleme nicht.
Viel Glück an alle!
Mein emotional unzugänglicher Ex-Freund, den ich noch immer liebe, hat behauptet, ich hätte mir nur eingebildet dass er Schluss gemacht hätte. Er hat aber vorher kaum noch Interesse an Zweisamkeit gezeigt. Als ich ihn darauf ansprach hat er gesagt: Ich habe keine Lust zu dir zu fahren, ich genieße meine Freiheit.
Ich sprach ihn darauf an, dass er doch kein Interesse mehr an unsere Beziehung habe. Er sagte ich sei ihm schon noch wichtig. Aber er tut nichts weiter als sich zurückziehen. Er widerspricht sich in seinen Worten und seinem Handeln. Das verwirrt mich, weil ich es nicht verstehen kann. Wie kann ich dieses für mich einordnen?
Hi Eva,
wäre ich an deiner Stelle würde ich versuchen es so einzuordnen, dass es sich gut für mich anfühlt.
Entweder würde ich mich dafür entscheiden, ihn so zu nehmen wie er ist. Jeder Mensch braucht Zeit und Raum für sich allein, egal wie groß die Liebe für einen anderen Menschen ist. Was spricht dagegen ihm diesen Freiraum zuzugestehen?
Oder ich würde mit ihm reden und ihm sagen, wie ich mir die Traumbeziehung mit ihm vorstelle. Möglicherweise hat er keine Ahnung, was du dir genau vorstellst und wünschst. Dann könnt ihr euch abstimmen und einen Mittelweg finden, der sich für euch beide gut anfühlt.
Wenn sich gar nichts bewegt, würde mich wahrscheinlich dafür entscheiden, ihn loszulassen, weil andernfalls der Mann, der mich so liebt, wie ich gerne geliebt werden möchte nicht in mein Leben kommen kann, weil der Platz noch besetzt ist.
Der springende Punkt ist, dass sich der Weg, den du wählst sich für dich gut anfühlt.
LG, Kris
Hallo, ein sehr interessanter Artikel. Ich werde den Ratgeber gerne testen. Meine Erinnerung an meine Kindheit setzt erst spät ein, mit 7-8. Dann allerdings überwiegend schlecht. Keine Liebe, Zuwendung oder Geborgenheit. Ständige Umzüge, Verlust von Freunden… später ein Stiefvater der den emotionalen Missbrauch genoss. Mit 17 bin ich ausgezogen und nach Drogenmissbrauch, Therapie …zumindest nach Außen habe ich n ein Leben im Griff. Geblieben mit nun 40 sind keine Gefühle für Mitmenschen, wohl aber für Tiere. Keine Freunde, keine echte Nähe. Gleichgültigkeit. Dennoch macht es mir Mut dass viele Menschen ähnliches durchleben. Ich bin mir nur nicht sicher ob ich meinen Selbstschutz aufgeben möchte. Das wäre zumindest für mich eine Schwäche. Man muss wohl wirklich bereit sein. Aber eine tolle Seite, große Lob dafür!
Hallo Yvonne,
Die Fähigkeit zu fühlen, zu lieben, Liebe zu geben und zu empfangen kann nicht verlorengehen.
Den Zugang zu seinen Gefühlen für Menschen wiederzufinden bedeutet nicht, dass man fortan erneut Zielscheibe für Missbrauch wird.
Sein Herz zu öffnet man zuerst für sich selbst. Damit ist man automatisch auf der Frequenz der Liebe und zieht man Menschen an, die auf derselben Wellenlänge funken.
Grenzen setzen ist Teil von Selbstliebe.
LG, Kris
Hallo Frau Wiegand,
mich hat der Beitrag umgehauen aber das Interessanteste ist das man so “kaputt” nicht leben muss. 🤟
Ich glaube wenn ich mal mit ihnen unterhalten würde, können Sie nacher einen Bestseller schreiben und mein Leben würd sich definitiv ändern. Aber das wäre gut. Denn meinen religiösen Glaubenssatz habe ich radikal geändert. Ich würde mich sehr gerne mit Ihnen unterhalten, wenn Sie nichts gegen hätten.
Mit freundlichen Grüßen Peter
Hallo Peter,
ja, genau so ist es! In dem Zustand muss man nicht leben.
Ein Buch über dein Leben zu schreiben ist eine tolle Idee. Die eigenen Gedanken und Erlebnisse aufzuschreiben hat heilende Wirkung. Vielleicht wird das Buch ein Bestseller. Was es auf alle Fälle wird, ist deine Therapie.
Gespräche biete ich im Rahmen der Selbsthilfe-Kurse an:
Zu den Kurs-Angeboten >>
LG, Kris
Ich stelle fest, dass ich nach Trennung von meinem Ex Mann, den ich über alles liebte und ich mich für ihm aufgeopfert habe weil der so kalt und unnahbar, etwas narzisstisch wirkte, und ich jetzt das selbe Syndrom habe. 5 Jahre bin ich alleine. Kein Mann lasse ich an mich heran, ich fliehe weg, wenn sie zu nahe an mich herankommen, wenn ich Erwartungen spüre, bin ich schnell weg, die Männer waren unattraktiv, nicht mal für Sex tauglich. Hätten sie mich optisch mehr angesprochen, vielleicht würde ich drauf eingehen . nur 2 Männer haben in den ganzen 5 Jahren, bei mir tiefe Liebesgefühle ausgelöst. Nach unseren Treffs passierte viel auf der Seelenebene..Aber sie waren verschwunden, unnahbar. Ich lief denen auch nicht hinterher, sie meldeten sich sogar nach vielen Monaten wieder ..wollten sich treffen , dann natürlich treffen abgesagt. Der erste war vom Aussehen eine Kanone, mein Traumtyp.. und der zweite den ich vor einem Jahr kennengelernt habe, war überhaupt nicht mein Typ! Klein, 10 Jahre älter Sein Charakter hat mir gefallen, er war wie Zwillingseele, zum ersten Mal fühlte ich mich als Frau , in weiblicher Energie. Ich danke ihm trotzdem weil er mich neu öffnete. Ich hatte Blockaden was das Aussehen anging . Kein kleiner Mann käme in frage . Müsste mindestens 10 cm größer sein , muskulös- das sollte mir die Stärke geben die ich bei den Männern die ich hatte suchte aber nie fand. Es waren weicheier, Muttersöhnchen für die ich Ersatzmutter Rolle spielte. Dieser kleiner Mann war die Liebe auf den ersten Blick ,es war wunderbare Zeit , aber dann gab er zu dass er noch nicht komplett seine verflossene liebe abgeschlossen hatte , so trennten sich unsere Wege..
.. Ich habe viel an mir gearbeitet, wie soll ich es ändern?? Damit ich normalen Mann anziehe..
Hallo Mona,
vielen Dank für deinen Mut, deine Situation mit anderen zu teilen.
Glückliche Menschen sind attraktive Menschen. Sorge zunächst dafür, dass du attraktiv bleibst. Mit andern Worten, sorge dafür, dass es dir gut geht. Gib deinem Wohlbefinden höchste Priorität.
Genieße deine Zeit als Single oder vergnüge dich mit dem Mann, mit dem du dich gut fühlst. Dann ziehst du von selbst den Mann an, der zu dir passt oder deine Ansichten verändern sich.
Ein kluger Mensch hat mal gesagt: „Es gibt keinen Weg zum Glücklichsein. Glücklichsein ist der Weg.“
Mache dein Glücklichsein nicht davon abhängig, ob du den perfekten Mann hast oder nicht.
Sei glücklich ohne perfekten Mann und du wirst feststellen, die Welt ist voller wundervoller unperfekter Männer.
Wenn der Vorschlag kein Echo in dir hervorruft, dann beschäftige dich mit deinen Glaubenssätzen.
Das, was wir als „Realität“ wahrnehmen, ist der Spiegel unserer eigenen Ansichten und Glaubenssätze. Wir projizieren unsere Gedanken auf andere.
Findet man keine Männer, die den eigenen Ansprüchen genügen, also nur Männer, die irgendwie nicht gut genug sind und fühlt man sich von Männern angezogen, die unnahbar sind, dann hält man sich meist selbst unterbewusst für nicht gut genug.
Indem Fall führt Weg darüber, die eigene Selbstakzeptanz und das eigene Selbstwertgefühl zu hinterfragen.
Schau mal, ob dir das weiterhilft.
LG, Kris
Sehr schöner Artikel! Leider sehe ich selbst da keinen Ausgang aus der emotionalen Unnahbarkeit, weil man keinen Zugang zu seinen Gefühlen hat…zumindest nicht zu denen, wo es wahrscheinlich nötig für wäre, um da rauszukommen 🙁
Selbst eine Therapie bringt wenig, weil der Therapeut da vor einem ähnlichen Problem steht: er bekommt keinen Zugang zu einem …ein Teufelskreis …
Hallo Anna,
der erste Schritt aus dem Teufelskreis ist die Ursache zu verstehen.
Alle Menschen sind zu Gefühlen, Nähe und Intimität fähig.
Emotionale Unnahbarkeit und Emotionslosigkeit wurzelt nicht etwa darin, dass man als Cyborg geboren wurde.
Nichts zu fühlen liegt an den Erfahrungen, die man in der Kindheit mit seinen Bezugspersonen gemacht hat.
Wenn die kindlichen Grundbedürfnisse nach Liebe, Zärtlichkeit, Anerkennung und Bestätigung nicht befriedigt werden und der Wunsch danach immer wieder auf Ablehnung stößt, dann lernt man damit zu leben, baut Blockaden auf und distanziert sich innerlich von Menschen.
Die Blockade fängt bereits an zu bröckeln, wenn man versteht wie es dazu kam.
Oft hilft auch die Erkenntnis, dass man (noch) nicht zu liebevollen und warmen Gefühlen für andere Menschen fähig ist, dafür aber zu Tieren oder Pflanzen.
Voila! Das ist schon der erste Beweis, dass man kein aussichtsloser Fall ist. 🙂
Es gibt viele Methoden und im 21-Schritte Selbsthilfe-Prozess findest du ein ganzes Bündel an Übungen und Techniken, wie man wieder zu sich selbst und seinem gefühlvollen Urzustand zurückfindet.
LG, Kris
hallo
was für ratgeber würde mir helfen lust zur leben zu bekommen und weg von “ich will nicht sterben, will nur tot sein” gedanken zu kommen
Liebe Grüße
Hallo liebe Miri,
toll, dass du die Kraft findest, nim Internet nach Lösungen zu suchen und dich der Welt mitzuteilen.
Du bist bei SelbsthilfeHelden genau richtig.
Was du gerade erlebst, ist ein Zustand. Nicht dein Schicksal. Zustände sind veränderbar.
Solche Gedanken hat man, wenn das eigene Leben nicht funktioniert. Wenn man nicht sich selbst sein kann und seine Wünsche, Bedürfnisse und Sehnsüchte Lebenszweck nicht erfüllen kann.
Dann gilt es die Hindernisse aus dem Weg zu räumen.
Die Hindernisse sind unverheilte emotionale Verletzungen, blockierte Emotionen, Berge von nicht dienlichen Glaubenssätzen sowie negative Denkprogramme, die automatisch in einem ablaufen, weil sie sehr oft wiederholt wurden.
Daran ist man nicht selbst schuld. In diese Zustände gerät man aufgrund seiner Erfahrungen und Erlebnisse in der Kindheit.
Du könntest dir den kostenlosen Ratgeber für Betroffene herunterladen, um dich selbst besser zu verstehen.
Das ist der erste Schritt.
Im nächsten Schritt könntest du dich auf den Weg machen, dich zu heilen und deine innere Welt wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen.
In den kostenlosen SelbsthilfeHelden-Tipps und im 21 Schritte SelbsthilfeProzess findest du Hilfestellung, was man tun kann.
Alles Gute auf deinem SelbsthilfeHelden-Weg!
LG, Kris
Hier hätte Verantwortungsvoll definitiv ein Hinweis auf Therapie und Krankenhaus kommen MÜSSEN.
Menschen mit suizidgedanken brauchen hier und jetzt kein 21 Schritte Programm, sondern Hilfe!
Bitte bleiben Sie professionell!
Hallo Kris,
eigentlich weiß ich nicht, ob ich hier richtig bin, denn meine Kindheit scheint glücklich und behütet gewesen zu sein, so die Erzählungen. Denn ich kann mich an nichts erinnern aus meiner Kindheit. Wenn meine Geschwister oder Eltern etwas erzählt haben, frage ich mich immer, wo ich da war, es fehlt alles. Das einzige, was vielleicht sein könnte, war, dass ich mit 2 Jahren operiert werden musste und das Krankenhaus weit entfernt war von daheim, so dass ich 2 oder 3 Wochen allein dort war und auch nicht besucht werden konnte.
Leider entdecke ich an mir sowohl mangelnde Empathie als auch Bindungsfähigkeit.
Ich ‘wusste’ schon als 10 jährige dass ich niemals heiraten und Kinder bekommen wollte. Wenn sich ein Mann für mich interessiert hat, begab ich mich auf die Flucht und hatte Albträume.
Wenn ich mich heute betrachte, stelle ich fest, dass mir Mitgefühl fehlt, ich weiß bevor ich reagiere, dass es falsch und kalt und herzlos ist, ich kann es aber nicht ändern, so oft ich mir das vornehme. Ich fühle mich schlecht und leide mit den Menschen, die ich so behandele.
Hallo liebe E.,
vielen Dank für deine Zeit, deine Gedanken mit anderen zu teilen. 🙂
Ich empfehle dir, einen Blick auf den Artikel „Mythos normale Kindheit“ zu werfen.
Die Hauptursache, die einen emotional unnahbar, kalt und gefühllos macht, ist emotionale Vernachlässigung in der Kindheit.
Sehr oft hatten Betroffene eine Kindheit, in der für alle materiellen Bedürfnisse gesorgt war (was dann die Kindheit glücklich und behütet erscheinen lässt), in der jedoch die emotionalen Bedürfnisse nach Liebe, Zuneigung, Geborgenheit, Zärtlichkeit, Verständnis und Anerkennung stark vernachlässigt wurden.
Darin liegt das Problem und die Ursache für spätere emotionale Unnahbarkeit.
Kleinkinder brauchen mindestens eine Bezugsperson, zu der sie eine sichere emotionale Bindung aufbauen können. Eine Person, die es liebt, drückt, knuddelt und auf sämtliche Bedürfnisse des Babys nach Nahrung, Wärme, Kuscheln, Drücken, Windeln wechseln in angemessener Zeit reagiert.
So erfahren Neuankömmling auf Planet Erde was Liebe und Mitgefühl ist. Sie haben es bekommen und gespürt und sind in der Lage es zu schätzen und an andere weiterzugeben.
Hat man Liebe und Mitgefühl nicht erfahren – woher sollte man wissen, wie es sich anfühlt? Wie sollte man dazu in Lage sein, zu wissen, wie man es weitergibt?
Es ist nicht deine Schuld, dass du es nicht kannst. Es ist die „normale“ Folge von emotionaler Vernachlässigung. Gräme dich nicht!
Die ersten Schritte aus der Unnahbarkeit und Gefühlskälte ist die Zuwendung zu sich selbst.
Man muss versäumtes Nachholung und sich selbst liebenlernen und sich selbst die Liebe geben, die man damals gebraucht, aber nicht gekommen hat. Selbstliebe lautet das Stichwort, das leider noch immer häufig missverstanden und mit Narzißmus verwechselt wird.
Im gleichen Aufwasch gilt es emotionale Verletzungen und traumatische Erlebnisse zu heilen.
Das Ganze erfordert ein bisschen Zeit und Hinwendung, die sich aber hundertfach auszahlt, weil das Leben dann einen ungeahnten emotionalen Tiefgang und damit echte Erfüllung bekommt.
Also, mach´ dich ans Werk. Dein SelbsthilfeHelden-Titel ist dir bereits sicher. 🙂
LG, Kris
Hallo liebe Kathy,
Ich habe “mehrere” Themen, wobei sicher eins ins andere greift…
Ich kann mich mit noch so vielen Menschen umgeben, am Schluss meiden mich alle, oder wollen nichts mit mir zu tun haben. Ich habe eine Partnerin, aber das ist schon seit langer Zeit nur noch ein miteinander Wohnen. Freunde haben wir beide keine, da sie eher Menschenscheu ist, und ich mich da wohl anscheinend angepasst habe.
Mittlerweile ist mein Stand der Dinge so, dass mir beim Reden teilweise nicht mehr die richtigen Worte einfallen, ich absolut unfähig bin eine Art Schlagfertigkeit zu entwickeln, ich dauernd meine, mir hört keiner zu, mich nimmt keiner wahr…
Von meiner Kindheit weiss ich nur, dass meine Mutter sich früh von meinem Vater getrennt hat und als ich dann mal bei Ihm übernachtet habe, hat er mich ins Bett gelegt und ist dann Ausgegangen. Mitbekommen habe ich das dann erst, als das Telefon geklingelt hat und meine Mutter meinen Vater sprechen wollte… Dann ist der Kontakt dann auch langsam ausgelaufen…
In meiner Kindheit und als junger Erwachsener denke ich, war ich lebhaft, lebensfroh und auch kommunikativ.
Ich möchte jetzt nicht sagen, dass das mit meiner Partnerin zu tun hat, aber seitdem wir uns so zurückgezogen haben vereinsame ich immer mehr.
Dann liest man immer – durch das tun ändert sich etwas!!! – Also versuche ich Menschen kennenzulernen…
Auch wenn ich versuche auf längerandauernden Seminaren (10 Tage, alle Altersgruppen) Kontakte zu knüpfen, ist meinst nach Ende der Zeit kein einziger Kontakt übrig. Ich weiss nicht woran das liegt, denn meiner Meinung nach bin ich freundlich, interessiert und zuvorkommend.
Irgendetwas muss ich an mir haben oder ausstrahlen, was mich absoßend wirken lässt, sonst kann ich es mir nicht erklären… Bei nachfrage bei betroffenen Menschen bekomme ich aber keine Antwort oder so lapidare Sätze wie ” ist eh alles ok”…
somit habe ich immer weniger Motivation etwas im äusseren zu tun und ziehe mich immer mehr in meine eigenen 4 Wände zurück… weil ich die andauernden Enttäuschungen langsam nicht mehr ertrage!
Vielleicht kannst Du mir ein paar Tipps und Hinweise geben.
Vielen Dank im Voraus
Hallo wundervoller Kommentar-Schreiber,
Vielen Dank für deinen Kommentar. Großartig, dass du pro-aktiv nach Lösungen für deine Situation suchst. 🙂
Ich schreibe gerade an einem Artikel zum Thema „Einsamkeit und innerer Leere trotz Beziehung“. Sobald er veröffentlicht ist, gebe ich dir Bescheid. Ich hoffe du findest darin hilfreiche Impulse und Gedanken, die dir weiterhelfen.
LG, Kris
Hallo, meine Freundin (21) ist definitiv emotional unnahbar, ich versuche wirklich Verständnis zu zeigen und Mitgefühl, allerdings fühle ich mich oft ungeliebt und mehr oder weniger nur als Mittel zum Zweck. Ich möchte sie nicht aufgeben, allerdings bekomme ich einfach nicht die Gefühle und Emotionen von ihr die ich mir von einer glücklichen Beziehung erwarte. Ich weiß ehrlich gesagt nicht was ich tun soll. Zweifel oft, ob sie die Beziehung genau so ernst nimmt wie ich. Ich gib ihr Liebe, Vertrauen und Sicherheit, doch von ihr kommt eher selten was zurück das ich wirklich als aufrichtige Gefühle und Emotionen bezeichnen würde. Kann mir jemand helfen!!???
Hallo Tobias,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Die gute Nachricht ist: Man kann andere Menschen nicht verändern. Man kann nur sich selbst verändern.
Die richtig gute Nachricht ist: Man braucht nur sich selbst zu verändern, um zu bekommen, wonach man sich sehnt.
Meine Empfehlung ist, zunächst dafür zu sorgen, innerlich ins Gleichgewicht zu kommen – unabhängig davon, wie deine Beziehung läuft.
Also dein Glück, dein Selbstwertgefühl und deine emotionale Zufriedenheit nicht von einem anderen Menschen (in dem Fall von deiner Freundin) abhängig zu machen.
Wenn du innerlich Harmonie findest, findest du äußerlich Harmonie, weil die Außenwelt sich verändert.
Die Außenwelt ist ein Spiegel deiner inneren Welt. Auch die Menschen in der Außenwelt sind Teil des Spiegels.
Zu versuchen das Spiegelbild zu verändern (andere Menschen) ist ebenso erfolgsversprechend, wie der Versuch morgens im Bad die Person im Spiegel zu frisieren, anstatt die Haare am eigenen Kopf.
Wenn dir etwas im Spiegel nicht gefällt, frage dich, was dir das Spiegelbild sagen will und was du an dir selbst verändern kannst.
Wenn man sich danach sehnt, von einem Menschen geliebt und wertgeschätzt zu werden, dieses Gefühl aber nicht bekommt, dann ist man meist noch nicht bei völliger Selbstakzeptanz und Selbstliebe angekommen.
Solange man sich ungeliebt fühlt, solange bekommt man auch dieses Gefühl von anderen gespiegelt.
Erst wenn du für dich erkennst, wie wundervoll und einzigartig du bist und das ausstrahlst, dann spiegeln dir andere Menschen deine eigene Überzeugung wider.
Konkret heißt das für dich, wenn du dich und dein Selbstbild, deine Selbstakzeptanz, deine Selbstliebe veränderst, dann wird sich entweder das Verhalten deiner Freundin dir gegenüber verändern oder du wirst neue Menschen und möglicherweise eine neue Freundin anziehen.
Selbstveränderung ist ein spannender Weg. Mach dich auf und hab Spaß dabei. 🙂
LG, Kris
Leider funktionieren selbstliebe und Akzeptanz nicht als Kalenderspruch oder lassen sich shoppen. Das was du hier beschreibst ist etwas, was Buddha und Jesus nach vermutlich tausenden von inkarnationen mal erreicht haben.
Ich habe diesen Artikel gelesen und mich selbst darin widerspiegeln können.
Auch habe schon einigemale zu hören bekommen, ich sei unnahbar, oder es sei traurig welche Haltung ich gegenüber zwischenmenschlichen Beziehungen pflege.
Dass Problem ist, das mich diese emotionale Isolation in die Sucht getrieben hat und obwohl ich mir so sicher war, das ich mit dem Thema Sucht abgeschlossen habe, falle ich immerzu in dasselbe Loch. Ich habe schon einiges geändert und öffne mich den Menschen ein wenig mehr, aber grad diesen Menschen gegenüber verhalte ich mich oft sehr ekelhaft und gemein. Eigentlich will ich das nicht, aber es ist wie ein Automatismus. Mir wurde auch schon oft nahe gelegt, ich beherrsche das Nähe-Distanz Spiel sehr gut.
Jetzt wo noch das Thema Männer dazu kommt, drehe ich innerlich komplett durch. Auf der einen Seite verhalte ich mich bzw gebe ich mich distanzlos und wenn es darauf ankommt komme ich mit der Nähe überhaupt nicht klar. Ich fühle mich oft Männern gegenüber sehr klein und gebe mich selber recht devot.
Vor ca. 2 Jahren fing es an, als ich dachte mich so arg zu verlieben… Da war so eine Blockade, aber auf der anderen Seite habe ich mich recht gewagt gegeben. Ich würde beinahe meinen ich habe mich unter Wert verkauft. Dann kam plötzlich immer wieder dieses eine Gefühl auf, ich sei als Kind missbraucht worden. Ich weiß nicht woher dieses Gefühl kommt, ich habe dazu keinerlei Erinnerungen und diese wären doch typisch für einen Missbrauch? Also habe ich mir immerwieder gesagt ich rede mir was ein, vllt brauche ich nur Aufmerksamkeit. Allerdings habe ich wieder das Problem davor zu stehen irgendwas an Gefühlen aufzubauen und eigentlich wollte ich es mir nicht wieder versauen, aber ich kann irgendwie nicht. Ich kann die Gefühle nicht zulassen und ich kann kaum mehr richtig schlafen, weil wieder diese Missbrsuchsgedanken so Raum einnehmend sind, warum?
Ich weiß nicht mehr weiter, ich trau mich nicht mit jemanden darüber zu reden, weil das harte Anschuldigungen sind und Volt rede ich mir einfach nur was ein. Ich bin so verwirrt.
Ich mache eine ambulante Therapie, aber weiß nicht, wie ich das Thema anschneiden soll. Was soll ich denn sagen? Einen Missbrauch erfinden? Wie soll man mich so denn überhaupt Ernst nehmen?
Hallo liebe Kathy,
vielen Dank für deinen mutigen Beitrag.
Dieser Automatismus, von dem du redest, sind Verhaltensprogramme, die du als Kind gelernt hast und die nun in deinem Unterbewusstsein verankert sind.
Das „Nähe-Distanz-Spiel“ ist kein Spiel. Es ist das „normale“ Verhalten von Menschen, die in der Kindheit keine zuverlässige Bindungsperson hatten. Sie konnten andere Menschen nicht als vertrauenswürdig erfahren.
Noch als Erwachsene sehnen sie sich nach Nähe und fürchten sich gleichzeitig davor, aufgrund der gemachten Erfahrungen aus der Kindheit. In deinem Fall scheint Papa unnahbar gewesen zu sein.
Meine Einschätzung, warum dich der Missbrauch-Gedanke nicht schlafen lässt, ist, weil er dir den Heilungsweg aufzeigt.
Emotionaler Missbrauch ist ebenso folgenschwer wir körperlicher oder sexueller Missbrauch.
Dazu kommt, dass man emotionalen Missbrauch nicht sehen kann und unsere Gesellschaft emotionalen Missbrauch als Verursacher von psychischen Leiden komplett verkennt.
Du redest dir also nichts ein.
Wenn es deine Kindheit kindgerecht verlaufen wäre, hättest du heute weder Suchtproblem noch Schwierigkeiten in Beziehungen mit Männern.
Mit dir ist alles Ordnung.
Aber mit deinen unbewussten Denkprogrammen, die du dir unfreiwillig aneignen MUSSTEST, ist was nicht in Ordnung.
So, und jetzt die beste Nachricht. 🙂
Selbst die unbewussten Denkprogramme – dieser Verhaltensautomatismus von dem du sprichst – lassen sich verändern.
Du bist nicht für den Rest deines Lebens geprägt. Nur solange, bis du dich auf den Heilungsweg begibst.
Auch brauchst du keinen Missbrauch „erfinden“. Wenn dein Therapeut deine Situation nicht erkennt, brauchst du einen anderen Therapeuten.
Am besten frag deinen Therapeuten vor der ersten Session gerade heraus, ob er sich mit emotionalem Missbrauch auskennt und was seine Therapie-Methoden sind.
Dann höre auf deinen Bauch, ob du ein gutes Gefühl hast mit der Person. Parallel kannst du mit Selbsthilfe einiges bewirken.
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Alles Gute auf deinem Heilungsweg. Ganz viele SelbsthilfeHelden begleiten dich in Gedanken.
Liebe Grüße, Kris